Flüchtlingsrat Newsletter 02/2019
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Veranstaltungen
28. 02.19 Lesung: Volksbad Buckau: Lesung „Vertrauen, Kraft & Widerstand…“ m. Pasquale V. Rotter
Donnerstag, 28. Februar 2019/ von 19:00 bis 22:00/ Volksbad Buckau
Karl-Schmidt-Straße 56
Lesung & Gespräch „Vertrauen, Kraft & Widerstand – Kurze Texte und Reden von Audre Lorde“ mit Pasquale V. Rotter
Pasquale V. Rotter liest ausgewählte Texte aus dem Buch. Im Anschluss an die Lesung gibt es ein Gespräch.
Buchinfo:
„Es sind nicht die Unterschiede, die uns hemmen, es ist das Schweigen.“ (Audre Lorde)
Mit ihren Gedichten, Texten und Reden wollte Audre Lorde (1934–1992) das Schweigen über Rassismus_Sexismus_Klassismus in politischen Aktivismus transformieren. Sie wurde und ist noch immer eine der wichtigsten Inspirationen für rassismuskritische Frauenlesbenbewegungen.
Der Band, herausgegeben von Anouchk Ibacka Valiente, bietet mit elf kurzen, erstmals ins Deutsche übersetzten Texten und Reden von Audre Lorde eine pointierte Einführung in die Ideen ihres politischen Handelns. Eindringlich formuliert Audre Lorde darin ihre noch immer aktuelle Dominanzkritik sowie Ansätze zu antidiskriminierendem Aktivismus: von sprachlichen Interventionen bis zur Schaffung politischer Bündnisse über Differenzen hinweg.
Termin: 28.2.2019 um 19:00 Uhr
Ort: Volksbad Buckau (Karl-Schmidt-Str. 56, Magdeburg)
Eintritt: auf Spendenbasis
Die Lesung wird in Kooperation mit dem Frauenzentrum Courage, dem Amt für Gleichstellungsfragen und dem Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V. durchgeführt.
Gastgeber: unSichtbar – Netzwerk für Women of Colour Magdeburg
Eintritt: auf Spendenbasis
11.03.19 in Neustadt : Filmvorführung „The March of Hope“ – Q&A mit Regisseur Jim Kroft
Montag, 11. März 2019 von 19 bis 21 Uhr/ Moritzhof, Moritzplatz 1, Magdeburg-Neustadt
Ein Roadmovie über Menschenrechte.
Mit einem gelben Bus, Kameras und ohne Budget fahren zwei Freunde im Januar 2016 aus Berlin los, um mehr über die Leben von Fliehenden in Europa zu lernen. Ihre Fahrt bringt sie von Lesbos über Idomeni bis in die Balkanstaaten.
Vor dem Hintergrund des EU-Türkei-Migrationspaktes und der Schließung der „Balkanroute“ untersucht der Film die Folgen für das Leben der Menschen auf der Flucht, und berichtet aus einer sehr persönlichen und emotionalen Perspektive von Menschen, die alles verloren haben. Mit dem Blick aus dem kleinen gelben Bus werden die Freundschaften dokumentiert, die mit Fliehenden auf ihrem Weg entstanden, sowie die Arbeit der vielen Unterstützer*innen, deren Arbeit allzu oft vergessen wird.
In unserer heutigen Situation, die von Angst, Hass und Misstrauen in Europa geprägt ist, ruft „March of Hope“ all das in Erinnerung, was uns zu Menschen macht, und protestiert gegen die wachsende Fremdenfeindlichkeit in Europa.
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A Road Movie on Human Rights.
In January 2016 two friends set off to learn first hand about the lives of refugees in Europe. With a pair of cameras and a little yellow van, the journey would lead them from Lesvos to Idomeni and on through the Balkans.
Set against the background of the EU pact with Turkey and the closure of the „Balkan Route“, the film explores these events through the lives of those most effected on the ground and manifests a deeply personal and emotional perspective on those who have lost everything. The story of the little yellow bus team shows the friendships made with refugees, as well as the work of aid workers, volunteers and locals whose work is too often forgotten.
In an environment of fear, hatred and suspicion in Europe, “The March of Hope” is a celebration of everything which makes us human, and a challenge in film to the xenophobia growing in modern Europe.
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Der Film und die Fragerunde finden in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln bzw. mit Murmelübersetzung ins Deutsche statt.
Eine Veranstaltung des AK Antirassismus Magdeburg
in Kooperation mit dem Projekt »Landesinfostelle Flucht und Asyl«
des Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V.
14.03.19 in Halle: Vortrag zur Abschiebungshaft in Deutschland
Donnerstag, 14.03. / 17-20Uhr/ Welcometreff, Waisenhausring 2, Halle (Saale)
Nachdem verschiedentlich ein – vermeintliches – Vollzugsdefizit bei Abschiebungen behauptet wurde und Bundeskanzlerin Merkel im Januar 2017 eine »nationale Kraftanstrengung« bei der Vollziehung von Abschiebungen verlangte, kündigte Bundesinnenminister Horst Seehofer im Laufe des Jahres 2018 an, das Instrumentarium der Abschiebungshaft ausbauen und extensiver nutzen zu wollen, um mehr Abschiebungen schneller durchzusetzen. Auch Sachsen-Anhalt plant die Einrichtung einer neuen Abschiebehaftanstalt in Dessau.
Parallel dazu begleitete der Flüchtlingsrat Niedersachsen im Rahmen des Projekts „Beratung in Abschiebungshaft“ die Beschwerdeverfahren von mehr als 200 Abschiebungshaftgefangenen. In knapp 50 % dieser Verfahren entschieden die Gerichte nach erneuter Prüfung, dass die Inhaftierung der Betroffenen zu Unrecht erfolgte. Der Vortrag führt durch die Geschichte der Abschiebungshaft und beleuchtet ihre gegenwärtige politische, rechtliche und tatsächliche Entwicklung. Zudem sollen die Besucher_Innen angeregt werden, sich für Menschen in Abschiebungshaft zu engagieren.
Der Vortrag behandelt nachfolgende Fragen bzw. Aspekte im Detail: Was ist Abschiebungshaft? Die Geschichte der Abschiebungshaft von 1918 bis heute. Wer läuft aus welchen Gründen Gefahr in Abschiebungshaft genommen zu werden und für wie lange? Wie ist der Ablauf des Abschiebungshaftverfahrens? Rechtswidrige Inhaftierungen und Einblicke in Abschiebungshafteinrichtungen unterschiedlicher Bundesländer. Wie kann ich selbst aktiv werden, um mich für Menschen in Abschiebungshaft zu engagieren? Die Kampagne „100-Jahre-Abschiebehaft“.
Der Referent Muzaffer Öztürkyilmaz ist seit 2008 im Bereich der Abschiebungshaft tätig. Seit dem 01.08.2016 leitet er das Projekt »Beratung in Abschiebungshaft« beim Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. Zudem beschäftigt er sich in Theorie und Praxis mit dem Aufnahmemanagement und der Beratung für Asylsuchende in Niedersachsen.
Eine Veranstaltung des Flüchtlingsrates Sachsen-Anhalt in Kooperation mit Solidarity City Halle im Rahmen der Bildungswochen gegen Rassismus.
Bildung
18.02- 11.03 Berlin: Ausstellung und Diskussion
18.02.19-11.03.19/ am Franz-Mehring- Platz, Berlin
Irrfahrten, Beschlagnahmungen von Schiffen, geschlossene Grenzen und Häfen: Der innereuropäische Machtkampf um die Flüchtlingspolitik wird auf dem Mittelmeer ausgetragen.
Private Seenotrettung ist kaum noch möglich. In der Folge steigt die Zahl der Toten.
Die Redaktion von neues deutschland war bei verschiedenen Missionen der privaten Seenotrettungscrews von 2015 bis heute anwesend. Die entstandenen Fotos, Videos und Text präsentiert sie in einer einmaligen Ausstellung vom 18.2. bis 11.3.2019 im Foyer des FMP1 in Berlin.
Vernissage und Diskussion: Kein Land in Sicht am 18.2. um 17:00 am Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Im Anschluss an die Eröffnung diskutieren „Lifeline“-Kapitän Claus-Peter Reisch, die Flüchtlingsaktivistin Sarah Mardini und Dagmar Enkelmann, Vorstandsvorsitzende der Rosa-Luxemburg Stiftung, über die Kriminalisierung der Seenotrettung.
Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung, neues deutschland und Münzenberg Forum.
Diskussion: 6.3. Frontex und die EU-Außengrenzen um 18:30 am Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin; mit: Matthias Monroy (Bürgerrechtler und Aktivist) und Estela Schindel (Wissenschaftlerin)
Diskussion: 11.3. Solidarische Städte und Protest um 18:30 am Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin;
mit: Mario Neumann (Aktivist) und der Bewegung Seebrücke
Die Diskussionsveranstaltungen sind eine Kooperation von neues deutschland und Münzenberg Forum.
16. 05.19 Magdeburg: Save the date: 25 Jahre .lkj) Sachsen-Anhalt e. V.
16.-17.05.2019/ ab 16 Uhr/ Forum Gestaltung, Brandenburger Str. 9/10, Magdeburg
Welchen Stellenwert und Auftrag hat kulturelle und politische Bildung heute – in dieser Zeit, in diesem Land? Dazu öffnet die .lkj) Sachsen-Anhalt am 16. Mai 2019 ab 16 Uhr die Türen und präsentiert ihre vielfältige Arbeit.
Zum Tag der offenen Tür sollen Gespräche geführt, mit Blick nach vorn Themen diskutiert und natürlich Erreichtes gefeiert werden. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wird der Stellenwert und Auftrag Kultureller Bildung heute und für die Zukunft diskutiert. Neben dem Tag der offenen Tür wird das Jubiläum mit einem Fach- und Workshop-Tag am 17. Mai 2019 ergänzt. Vielfältige Angebote laden ein, das breite Spektrum der kulturellen Bildung zu diskutieren und durch fachliche Impulse zu bereichern.
Freier Eintritt!
Aufrufe und Kampagnen
Onlinebefragung – Unterstützungsbedarfe für die Integrationsarbeit
Die Koordinierungsstelle Engagiert für Integration möchte Sie einladen an der Onlinebefragung „Unterstützungsbedarfe für die Integrationsarbeit“ teilzunehmen. Das Ziel ist es mit den Ergebnissen der kurzen Befragung passgenaue Angebote für Beratung und Fortbildung zu entwickeln und anzubieten. Damit sollen die Initiativen und Organisationen, die sich in Halle für Integration engagieren, Unterstützung erfahren.
Falls Sie weitere Themen haben, die Sie beschäftigen, können Sie diese in den Freifeldern gerne ausführen oder direkt auf uns zukommen.
Über den folgenden Link gelangen Sie zur Umfrage:
https://umfrage.mitwirkung.eu/index.php/289412?lang=de
Informationen und Arbeitshilfen
OVG Lüneburg zu Verpflichtungserklärungen
Keine Haftung aus „Flüchtlingsbürgschaften“ für Zeiten nach Asyl- oder Flüchtlingsanerkennung
Der 13. Senat des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts hat am heutigen 11. Februar 2019 in mehreren Berufungsverfahren (Az. 13 LB 435/18 bis 13 LB 443/18) entschieden, dass die Geltungsdauer von Verpflichtungserklärungen, die anlässlich der Aufnahme syrischer Flüchtlinge aufgrund der Anordnungen des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport ab 2013 abgegeben worden sind, mit der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 1 (Anerkennung als Asylberechtigter) oder Abs. 2 (Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft oder subsidiären Schutzes) des Aufenthaltsgesetzes an den begünstigten Ausländer endet.
Neues Gesetz zu Mitwirkungspflichten im asylrechtlichen Widerrufs-und Rücknahmeverfahren
Seit dem 12.12.18 ist das „Dritte Gesetz zur Änderung des Asylgesetz in Kraft. Mit diesem Gesetz wurden vor allem in § 73 AsylG neue Mitwirkungspflichten für bereits Schutzberechtigte eingeführt. Relevant dafür ist vor allem § 73 Abs. 3a AsylG, was im Anhang durch die Kanzlei Haubner Schank Kalin genauer ausgeführt wird.
Irak Abschiebungen und Passbeschaffung
Vor einigen Jahren wussten eigentlich alle Iraker*innen, dass es einen Abschiebungsstopp für den Irak gibt (außer bei Straftätern und Gefährdern). Die allgemeine Abschiebungsdebatte und die mangelnde Information durch die Ausländerbehörden, die sehr viel Druck in Richtung freiwillige Ausreise aufbauen, hat dieses Wissen anscheinend verlorengehen lassen.
Es ist schrecklich, wie die Ausländerbehörden Iraker*innen, darunter auch viele Kinder, in Angst und Schrecken versetzen, weil sie sie nicht über den faktischen Abschiebungsstopp aufklären. Das hat natürlich Methode – ist aber unmenschlich und brutal. Manche Ausländerbehörden drohen sogar tatsächlich mit Abschiebungen – d.h. sie lügen.
Damit es zur Beunruhigung kommt hat die Kanzlei Haubner Schank Kalin einen Newsletter dafür erstellt.
Handreichung: Diskriminierungsschutz Geflüchtete
Diskriminierungen von Geflüchteten oder von Menschen, denen aufgrund ihres Aussehens, ihrer Sprache oder Religion dieser Status zugeschrieben wird, werden von der Öffentlichkeit nur und erst dann wahrgenommen, wenn Flüchtlingsunterkünfte brennen oder brutale Gewalt gegenüber Menschen mit bestimmten Merkmalen ausgeübt wird.
Diese Handreichung richtet sich an alle Beratungsstellen, die sich mit Diskriminierungen, mit Geflüchteten oder Zugewanderten beschäftigen oder auch in einem sozialen Regel-
dienst, einer Verbraucherschutzorganisation, einer Gewerkschaft oder einem sonstigen
Interessenverband mit Diskriminierungen gegenüber dieser Gruppe konfrontiert werden.
Broschüre zum Datenschutzrecht für Refugee Law Clinics
Die Refugee Law Clinics Deutschland hat eine Broschüre zum Datenschutzrecht für Refugee Law Clinics online veröffentlicht. Die Broschüre bereitet die maßgebliche Rechtslage des Datenschutzrechts nach der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) auf. Sie ist aber v.a. als Praxisleitfaden konzipiert: die Vorschriften werden deshalb nicht nur abstrakt dargestellt, sondern jeweils auch darauf eingegangen, wie sie im Alltag der studentischen und ehrenamtlichen Rechtsberatung im Flüchtlings- und Migrationsrecht umzusetzen sind. Zudem enthält die Broschüre eine umfassende Sammlung an datenschutzrechtlichen Vorlagen.
Auch wenn die Broschüre vorrangig für Refugee Law Clinics verfasst ist, könnte sie darüber hinaus auch anderen Rechtsberatungsstellen wertvolle Impulse liefern. Sie ist auf der Homepage unter Veröffentlichungen zum Download bereit:
https://rlc-deutschland.de/veroeffentlichungen/
Stellenausschreibungen und Förderungen
Stellenausschreibung für Psychosoziale Berater Schweinfurt
Im Projekt SoulTalk – Ambulanz für seelische Gesundheit St. Josef im ANKER-Zentrum Schweinfurt arbeiten Geflüchtete aus dem Sprach- und Kulturkreis der Neuankommenden als festangestellte Psychosoziale BeraterInnen. In der Muttersprache unterstützen sie Asylsuchende mittels Einzelgesprächen und präventiver Psychoedukationsgruppen im Umgang mit ihren psychosozialen Problemen. Durch Aufklärung und das Vermitteln von Bewältigungsstrategien werden Ängste und Stigmata reduziert, Kontrolle zurückgewonnen. Unsere Beratung ist niederschwellig, präventiv und ressourcenstärkend. Im Bedarfsfall werden die KlientInnen an bestehende psychiatrische Angebote weitervermittelt.
Bewerbungen werden laufend entgegengenommen, wobei wir zeitnahe Bewerbungen begrüßen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie die Stellenanzeige verbreiten oder gezielt an geeignete Personen weiterleiten. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an:
Ansprechpartnerin: Alexandra Blattner
Psychologische Leitung von „SoulTalk“
Ambulanz für seelische Gesundheit
im AnKER- Zentrum für Geflüchetete. Schweinfurt
Krankenhaus St. Josef
Kasernenweg 1
97424 Schweinfurt
Tel: 015112142188
Mail: asg@josef.de
Web: blattner@josef.de
Sprachmittlung auf Honorarbasis in Halle
Für die Arbeit und insbesondere für psychologische Gespräche mit Geflüchteten, Kriegs- und Folteropfern sucht das Psychosoziale Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Halle, Sprachmittler*innen für kurdisch sorani, tingrinya, oromu, amharisch, bambara und bissa auf Honorarbasis. Voraussetzungen sind fließende Kenntnisse der deutschen und der zu dolmetschenden Sprache.
Die Vergütung beträgt 18 Euro/Stunde.
Bewerbungsunterlagen können an meltzer@psz-sachsen-anhalt.de eingereicht werden.
Psychosoziales Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Sachsen-Anhalt
St. Johannis GmbH
Charlottenstr. 7
06108 Halle
Tel.: (0345) 68165725
Fax: (0345)20369137
Mail: margoulis@psz-sachsen-anhalt.de
Sozialpädagog*in im Projekt „ZEBRA“ in Schönebeck
Der Rückenwind e.V. Schönebeck sucht für das Projekt „ZEBRA“ – Zentrum für Entlassungshilfe, Beratung, Resozialisierung und Anlaufstelle zur Vermittlung gemeinnütziger Arbeit – ab sofort eine*n Sozialpädagog*in.
Aufgaben:
Beratung und Unterstützung von Inhaftierten, Haftentlassenen und deren Angehörigen im Rahmen der Haftentlassungsvorbereitung
Beratung und Unterstützung bei Ämter- und Behördenangelegenheiten und individuellen Problemen
Vermittlung und Betreuung von Stellen zur Ableistung gemeinnütziger Arbeit
Netzwerkarbeit und Kooperation mit beteiligten Trägern und Institutionen
Teilnahme an Fortbildungen und Fachtagungen
Voraussetzung:
Hochschulabschluss mit pädagogischem oder sozialwissenschaftlichem Profil
Erfahrungen im Aufbau von Netzwerken und im Projektmanagement
Souveränität, Ressourcenorientierung, Fähigkeit, freundlich kooperativ und zugleich bestimmt zu sein
Kreativität, Selbständigkeit und Enthusiasmus
Geboten wird:
Stelle mit 30h/Woche
bis 31. Dezember 2019 befristete Stelle
Vergütung erfolgt in Anlehnung an den Paritätischen Tarifvertrag, Stufe 9
Rückenwind e.V. Schönebeck
Bahnhofstraße 11/12
39218 Schönebeck
Tel: 03928/7687740
Mail: jana.dosdall@rueckenwind-schoenebeck.de
Web: http://rueckenwind-schoenebeck.de
Projektmitarbeiter*in als Elternzeitvertretung in Halle (Saale)
Die AWO SPI-Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH sucht zum 1. April 2019 eine*n Projektmitarbeiter*in im Projekt „Partizipation und Integration von Roma in der Stadt Halle (Saale)“. Die bis zum 30. November 2019 befristete Stelle ist mit einem Arbeitsumfang von 24 Wochenstunden zu besetzen.
Aufgaben:
Beratung von Roma-Familien, Ansprache und Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe
Einbindung der Roma in Familienangebote im Stadtgebiet
Einbindung der Roma in Aktionen zur Gestaltung des Wohnumfeldes
Unterstützung der Selbstorganisation von Roma
Eröffnen von Partizipationsmöglichkeiten für die Zielgruppe
Veranstaltungsorganisation
Voraussetzungen:
Pädagogischer Hochschulabschluss oder vergleichbarer Abschluss (sozial- oder geisteswissenschaftlich) oder mehrjährige Berufserfahrung im interkulturellen Bereich Interkulturelle Kompetenz
Erfahrung in der (ehrenamtlichen) Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund
Fähigkeit im Umgang mit Konflikten; Teamfähigkeit
Hohe Einsatzbereitschaft, persönliche Stabilität, Verantwortungsbereitschaft, Urteilsvermögen
Sprachkenntnisse Rumänisch oder Romanes sind erwünscht, aber nicht Bedingung
Geboten wird:
Arbeitsumfang von 24 Wochenstunden
bis zum 30. November 2019 befristete Stelle
Vergütung angelehnt an TVL Ost
Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2019.
AWO SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH
Mendelssohn-Bartholdy-Str. 11
06124 Halle (Saale)
Fon: 0176.144 997 02
Sozialarbeiter*in/ Sozialpädagog*in in Halle (Saale)
Der pro familia Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. sucht zum 1. Juli 2019 eine*n Sozialpädagog*in/ Sozialarbeiter*in mit beraterischer Zusatzqualifikation. Die Stelle ist mit einem Arbeitsumfang von 35 Wochenstunden zu besetzen.
Aufgaben:
-Erziehungsberatung
– Trennungs- und Scheidungsberatung
-Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen
Voraussetzungen:
– Eigeninitiative und Belastbarkeit
– Teamfähigkeit und Flexibilität
– Führerschein
Geboten wird:
– Arbeitsumfang von 35 Wochenstunden
Bewerbungen können an folgende Adresse eingereicht werden:
pro familia
Landesverband Sachsen
Anhalt e.V.
Zinksgartenstr. 14
06108 Halle
Weitere Infos: https://www.jissa.de/stellen/stellen/eine-sozialpaedagog-in-sozialarbeiter-in-pro-familia.php?fromNewsletter=1
Meinungen und Meldungen
Härte gegen Tippgeber Wer vor Abschiebungen warnt, soll härter bestraft werden
Magdeburg – Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will per Gesetz verhindern, dass ausreisepflichtige Ausländer durch Warnungen und Insidertipps der Abschiebung entgehen können. Bestraft werden soll, wer Abschiebetermine weitergibt und abgelehnten Asylbewerbern die Flucht vor der Polizei ermöglicht. Das gilt auch für Informationen, die im Internet, in sozialen Netzwerken und per Email verbreitet werden.
Seehofers Entwurf für das sogenannte „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“, der noch nicht im Kabinett abgestimmt ist, zieht den Vergleich zum strafbaren „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“.
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) will sich zu den Plänen zwar noch nicht äußern. Er bestätigte allerdings, dass das Nichtantreffen von Personen „der Haupthinderungsgrund bei der behördlichen Rückführung von ausreisepflichtigen Personen“ sei.
Stahlknecht: Abgelehnte Asylbewerber werden gewarnt
In Sachsen-Anhalt sind etwa 5000 Menschen ausreisepflichtig. Tatsächlich abgeschoben wurden im vergangenen Jahr allerdings nur 680. Hinzu kamen etwa 480 freiwillige Ausreisen, so das Innenministerium. Ähnlich ist der Bundestrend.
Auch Abgelehnte haben Rechte
Eine bemerkenswert hohe Zahl von Abschiebehaftsfällen erweist sich nachträglich als rechtswidrig. Das zeigen Erkenntnisse eines Flüchtlings-Anwalts und des Bundesgerichtshofs.
Die Bundesregierung hat dazu keine systematische Erfassung.
Hört man sich unter Juristen um, ahnt man die Ursachen der Pannen: Unerfahrene Beamte treffen auf ein kompliziertes Verfahren.
Peter Fahlbusch hat einen ganz speziellen Film mitgebracht zur Tagung. Unten am Bildschirm tauchen immer neue Zeilen auf, nach ein paar Sekunden verschwinden sie oben ins Nichts. Mit diesem Nichts will sich Fahlbusch nicht abfinden, deshalb läuft der Film, während er referiert. Der Film zeigt eine durchlaufende Excel-Tabelle, sie will Fehler im Justizsystem darlegen: Dass Hunderte abgelehnte Flüchtlinge in Deutschland unrechtmäßig in Abschiebehaft kommen.
Behörden schieben Flüchtling ab
Seit Wochen sorgt ein Flüchtling aus dem Niger für Unruhe in Burg und Umgebung. Jetzt steht fest, dass er abgeschoben wird.
Auf der Straße, vor allem aber in der Facebook-Gruppe „Burger Ansichten“ war der junge Mann Thema. Immer wieder haben die Mitglieder der Gruppe Polizei und Landkreis wegen vermeintlicher Untätigkeit angezählt. 256 Mal ist der erste Eintrag über ihn inzwischen kommentiert.
Jetzt hat Landrat Steffen Burchhardt (SPD) darauf mit einer Nachricht in den „Burger Ansichten“ reagiert: „Die Abschiebung steht bereits fest. Allerdings organisiert dies in Sachsen-Anhalt das Landesverwaltungsamt. Wir werden dann bei dem Vollzug zusammen mit der Polizei unterstützen. Alles andere ist zunächst Angelegenheit von Polizei und Justiz, mit denen wir uns eng abstimmen.“ Bereits seit Wochen standen Landkreis, Polizei und Staatsanwaltschaft in enger Abstimmung mit dem Landesverwaltungsamt, das für Verteilung und Abschiebung von Flüchtlingen zuständig ist. Geklärt werden musste das weitere Prozedere, da der Mann ausreisepflichtig ist.
https://www.volksstimme.de/lokal/burg/entschluss-behoerden-schieben-fluechtling-ab
Artikel: Manchmal bin ich Paolo
Der syrische Schriftsteller Aboud Saeed lebt in Berlin. Immer, wenn er gefragt wird, woher er kommt, erntet er Mitgefühl. Er will das nicht – und macht sich zu einem anderen.
Ich habe immer davon geträumt, in Europa zu leben. Es war mir aber nie wichtig, in welchem Land, ob in Frankreich, in Deutschland, in den Niederlanden. Es sollte nur wie Europa sein, wo Glück, Aufregung und Spaß sind. Dieser Traum wuchs in mir, nachdem mein Vater für uns eine Satellitenschüssel kaufte. Plötzlich konnten wir über 400 Sender empfangen. Ich sah, wie das Leben der Ausländer ist und wurde immer trauriger, während ich von einem Sender zum nächsten wechselte, junge Leute sah, wie sie im Konzert von Michael Jackson tanzten. Ich dachte: Ich sollte dort sein, mit all diesen glücklichen Menschen!
Ich habe immer davon geträumt, in Europa zu sein, aber nur vor dem Fernseher. Ich habe nie wirklich versucht, dorthin zu kommen. Ich hatte auch überhaupt keine Ahnung, wie ich diesen Traum verwirklichen könnte, ausgenommen vielleicht beim Fußballspielen in der Schule. Vielleicht könnte ich eines Tages Profi werden und bei Bayern München spielen. Oder vielleicht würde sich eines Tages ein deutsches Mädchen übers Internet in mich verlieben. Sie würde mich einladen und ich würde sie besuchen. Nichts davon passierte. Stattdessen verbrannte sich Mohamed Bouazizi in Tunesien selbst und die Revolution brach aus im Nahen Osten, oder der Bürgerkrieg, wie sie es jetzt nennen. Und plötzlich bin ich hier, in Europa, in Berlin, im Land meiner Träume.
Ich bin jetzt mittendrin im Fernsehprogramm
Ich bin jetzt mittendrin im Fernsehprogramm, jetzt wird die Reise des Glücks beginnen. Asyl bedeutet doch nur etwas für Politiker oder Menschenrechtsorganisationen, für mich heißt das nichts. Ich weiß nur: Ich werde hier leben und vielleicht, eines Tages, habe ich ein Zuhause und wer weiß, vielleicht sogar ein paar blonde Kinder. Ich werde unter diesen glücklichen, lächelnden Deutschen sein und werde zurücklächeln, in den Straßen, in der U-Bahn, in Hauseingängen und Lokalen. Ich bestelle Bier, lade sie ein und sie nehmen an, lachen noch mehr und so bestelle ich mehr, bis meine Taschen leer sind. Dann gehen sie fort und ich bin wieder allein.
Allein streife ich durch die Straßen Berlins, und wohin ich auch gehe, fragen sie mich: „Woher kommst du?“ Wenn ich antworte: „Ich bin aus Syrien“, sagen manche: „Oh, Bürgerkrieg!“ Andere rufen: „Flüchtling!“ Und manche bekommen Panik: „Islamisten!“. Alle sprechen mit einem Unterton aus Mitleid, Sympathie und Alarmiertheit. So beschloss ich, mir all das Kopfzerbrechen zu ersparen, indem ich als Antwort auf die Frage „Woher kommst du?“ ein Land wähle, das zu meiner Hautfarbe und meinem Akzent passt. Manchmal benutze ich ein paar türkische Worte, die ich im Fernsehen aufgeschnappt habe und sage: „Ich bin aus der Türkei.“ Manchmal sage ich auch: „Aus Italien“. Es gibt jede Menge dunkelhäutiger junger Männer in Italien. Wenn die fragende Person tolerant erscheint, würde ich auch mal sagen: „Aus Griechenland“. Manchmal sage ich sogar: „Brasilien!“. Oder ich tippe auf das Muttermal auf meiner Stirn und sage: „Indien“.
Einmal log ich ein deutsches Mädchen an und sagte, ich sei Brasilianer. Sie lud mich auf ein Bier in einen Technoschuppen ein. Techno und der schwerfällige Körper eines Syrers, beladen mit Komplexen und Katastrophen. Nach rechts und links schwingend, Bewegungen zwischen traditionellem syrischem Tanz und zunehmender Verwirrung, während das Mädchen fröhlich und beschwingt meine Bewegungen nachahmt und glaubt, das sei Samba, während unsere Körper sich berührten und das Leben einfach nur wunderbar und schön zu sein schien und fern aller Sorgen. Als wir uns verabschiedeten, fragte sie mich: „Wie ist dein Name?“, und ich antwortete: „Paolo“. Und warum nicht? Manchmal bin ich Paolo oder Alejandro. Benjamin ist der Name, wenn ich sage, ich sei aus Israel.
Namen sind nicht wichtig. Wichtig sind die Freiheit und das Glück, ein paar kurze Momente, bevor jeder seinen Weg geht. Aber ich bin nicht zufrieden mit flüchtigen Momenten, ich bin ein Fan von Europa und den Europäern, so sehr, dass ich jedes Mal, wenn man nur Hallo zu mir sagt, diese Person zum Essen einlade. Jedes Mal, wenn ich einem Nachbarn im Treppenhaus begegne, lade ich ihn oder sie zum Essen in meine Wohnung ein. Ich bin ein guter Koch und der Weg ins Herz der Deutschen führt ganz sicher durch ihren Magen. Und so richtete ich meine ganze Erfahrung und alle meine Talente darauf, syrische Gerichte zu kochen.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert und gefördert durch: