[Pressemitteilung] Hass und Gewalt gegen Migrant*innen verurteilt – Zivilgesellschaft für solidarisches Miteinander
Pressemitteilung, 18.03.2025
Hass und Gewalt gegen Migrant*innen verurteilt
Zivilgesellschaft für solidarisches Miteinander
Nach dem schrecklichen Anschlag am 20. Dezember 2024 und den jüngsten rassistischen Angriffen auf Menschen mit Migrationsgeschichte in Magdeburg ist es zivilgesellschaftlichen Organisationen in Sachsen-Anhalt ein wichtiges Anliegen, gemeinsam ein klares Zeichen gegen Hass und Gewalt sowie für ein starkes und solidarisches Miteinander zu setzen. Menschenfeindlichkeit und Gewalt dürfen unser Zusammenleben nicht bestimmen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist ein hohes Gut, der täglich gelebt und verteidigt werden muss.
Susanne Wiedemeyer, DGB-Landesleiterin Sachsen-Anhalt: „Wir nehmen nicht hin, dass Menschen mit Migrationserfahrung – darunter viele Kolleginnen und Kollegen – unter Generalverdacht gestellt, bedroht und angegriffen werden. Politik und Gesellschaft müssen sich klar gegen den ausufernden Rassismus stellen. Wir brauchen ein aufgeschlossenes und solidarisches Miteinander, damit sich Menschen, gleich welcher Herkunft, in Sachsen-Anhalt wohl und sicher fühlen.“
Pascal Begrich, Geschäftsführer Miteinander e. V.: „Betroffene rassistischer Gewalt brauchen Unterstützung und Solidarität. Ihre Bedarfe müssen wahrgenommen werden. Vor allem aber braucht es ein Ende der Übernahme rechtsextremer Ressentiments in der gesellschaftlichen Debatte. Es braucht ein deutliches Signal aus Politik und Gesellschaft an Menschen mit Migrationsgeschichte: Ihr seid nicht allein.“
Stefanie Mürbe, Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e. V.: „Gewalttaten – wie den Anschlag in Magdeburg – rassistisch zu instrumentalisieren, das Asylrecht weiter einzuschränken und Menschen mit Fluchtgeschichte unter Generalverdacht zu stellen, vergiftet das gesellschaftliche Klima und gefährdet unsere Mitmenschen. Wir fordern von der Politik ein klares Eintreten für Menschenrechte und gegen rassistische Hetze und Gewalt.“
Krzysztof Blau, Geschäftsführer Auslandgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V.: „Wir stehen für die gemeinsame Gestaltung unserer Gesellschaft. Der Schlüssel für den Abbau von Vorurteilen und Ängsten, für Respekt und Verständigung ist und bleibt die Begegnung.“
Mamad Mohamad, Geschäftsführer LAMSA e. V.: „Wir wissen genau, dass sich die Migrationspolitik zwischen Öffnung und Restriktion bewegt. Reformen wie das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das Staatsangehörigkeitsrecht und der erleichterte Spurwechsel von Asyl in die Erwerbsmigration zeigen eine deutliche Bereitschaft zur Öffnung. Demgegenüber stehen restriktive Maßnahmen wie die GEAS-Reform, das Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht und Regelungen zur Rückführung. Die zentrale Herausforderung ist, Integrationsförderung und Zuwanderungskontrolle in Balance zu bringen. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Debatte sachlich geführt wird. Doch was wir erleben, ist Diffamierung und Kriminalisierung der Betroffenen.“
Saeed Saeed, Syrisch-Deutscher Kulturverein e.V. Magdeburg: „Magdeburg und Sachsen-Anhalt sind für viele zur neuen Heimat geworden, ein Ort, an dem sie Wurzeln geschlagen und Neues aufgebaut haben. Die vergiftete Stimmung, die durch rassistische Angriffe entsteht, bedroht unser friedliches Zusammenleben. Es ist an uns allen, entschlossen für eine gerechte und friedvolle Gesellschaft einzutreten.“