Flüchtlingsrat Newsletter 09/2022
Termine, Tipps und Hinweise bitte an news@fluechtlingsrat-lsa.de
Für An- und Abmeldung siehe fluechtlingsrat-lsa.de/infoservice-anmeldung/
Veranstaltungen
24. September: Politisches Straßenfest „Zusammenkommen für eine Welt ohne Grenzen“ in Salzwedel
am 24.09.2022 von 14 bis 20 Uhr in Salzwedel, Altperverstraße
Info-Stände, Ausstellungen, Redebeiträge zum Motto des Strassenfestes. Live-Musik regionaler Künstler*innen: Ribao Central, JuNo, Pivo Panski. kreative Mitmach-Aktionen: mobile Druckerei für Kinder, Basteltische, Schnitzen, grosse Seifenblasen, Stoff-Upcycling,..Hüpfburg für Kinder, Tischkicker für alle, Tombola, bei der jedes Los gewinnt, Umsonstladen. Kaffee,+Kuchen, Popcorn, Getränke (ohne Flasche) & warme Speisen zum Abschluss um 18:30 Uhr das Theaterstück „Die Falle“ mit Riadh Ben Ammar.
Das „Aktionsbündnis Solidarisches Salzwedel“ lädt gemeinsam mit weiteren Akteuren und Initiativen wie zuletzt vor 3 Jahren endlich wieder zum politischen Straßenfest ein. Für alle Altersgruppen gibt es ein buntes Programm auf der Bühne und entlang der Altperverstraße. Wir möchten in Austausch kommen, gemeinsam Ideen, Projekte und Aktionen aufzeigen und ausprobieren, um von- und miteinander zu lernen und einfach gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. So steht dieses Fest für eine vielfältige Kultur und eine weltoffene Gesellschaft. Aktuell erleben wir eine große politische Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine, doch viele andere stehen vor unüberwindbaren Hürden auf dem Weg in ein sicheres Land, zu einem sicheren Aufenthaltsstatus.
Mehr Informationen im Flyer zum Straßenfest
25. September: Auftakt der Interkulturellen Woche #offengeht
Interkulturelle Woche #offengeht in Magdeburg und bundesweit – vom 25. September bis 3. Oktober
Die Interkulturelle Woche (IKW) ist eine bundesweite Initiative, die auch in Magdeburg seit 1997 jährlich Ende September durchgeführt wird.
In diesem Jahr lautet das bundesweite Kampagnenmotto #offengeht. Organisationen in Magdeburg sind aufgerufen, sich mit einem eigenen Beitrag zu beteiligen. Vereine, (Hoch)schulen, Religionsgemeinschaften, Beratungsstellen, Gewerkschaften, Stadtviertel und Unternehmen können an acht Thementagen zeigen, wie bei Ihnen Vielfalt gelebt wird, wo das gleichberechtigte Miteinander schon gut funktioniert aber auch, wo noch bessere Zugänge für eine gleichberechtigte Teilhabe geschaffen werden müssen.
Weitere Informationen und alle Veranstaltungen der IKW 2022
27. September: Ausstellungseröffnung „Das Ende der Flucht?!“
am 27.09.2022 im ‚Tacheles‘ in Magdeburg
Personen, die in den Jahren 2015/2016 nach Deutschland migrierten, wurden fotografiert und zu ihrem Leben in den letzten Jahren in Deutschland interviewt. Dafür wurden Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Iran aus fünf Haushalten eingeladen teilzunehmen. Die Protagonist*innen wurden fotografiert und zu ihren letzten Jahren in Deutschland interviewt – was ist gut, was ist schlecht gelaufen? Was wünschen sie sich für ihr Leben hier in Zukunft? Die Ergebnisse dieses Projekts des Syrisch-Deutschen Kulturvereins werden in einer Ausstellung in Magdeburg ausgestellt.
29. September: Lesung „Die Würde des Menschen ist abschiebbar“
am 29.09.2022 ab 19 Uhr im ‚Tacheles‘ in Magdeburg
+++ Veranstaltet vom Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt, Antirassistische Aktion Magdeburg, zusammengebunden und Bündnis Studierende gegen Rechts +++
Lina Droste, Oumar Mamabarkindo, Sebastian Nitschke und Community for all sind Autor*innen des gerade bei Edition Assemblage erschienenen Buches „Die Würde des Menschen ist Abschiebbar“. Das Buch vereint politischen Bericht und Wissenschaft. Im Rahmen des politischen Aktivismus der Autor*innen gegen die Abschiebegefängnisse in Büren und Darmstadt entstanden Texte zu Haftbedingungen, Gerichtsakten, Isolationshaft sowie Erfahrungsberichte, Portraits und Gespräche mit Inhaftierten über ihre Ausschusserfahrungen in Deutschland und ihren Herkunftsländern.
Eingeleitet wird das Buch mit einer historischen Einordnung der Institution Abschiebehaft und dem aktuellen rechtlichen Rahmen. Somit dient es auch als eine Einführung in die Thematik Abschiebehaft. Es gibt Antworten auf die Fragen: Was ist und war Abschiebehaft? Wer ist davon betroffen? Wie verläuft der institutionelle Prozess der Abschiebehaft?
Sebastian Nitschke wird kurze Passagen aus dem Buch lesen und diese im Anschluss mit dem Publikum diskutieren. Er ist Sozialarbeiter und engagierte sich von 2017 bis 2020 bei „Community for all – Solidarische Gemeinschaft statt Abschiebegefängnisse“ in Darmstadt.
Die Veranstaltung findet auf deutsch statt. Flüsterübersetzung auf Englisch ist möglich.
5. Oktober: Fachtag „Anonymer Krankenschein in der Region Altmark“
am 5.10.2022 von 13 bis 17 Uhr auf dem Campus der Hochschule Stendal
Eine gute medizinische Versorgung sollte für alle Menschen zugänglich sein. Die Praxis zeigt jedoch, dass nicht alle Menschen adäquat medizinisch versorgt werden. Vor allem Menschen auf der Flucht, Personen ohne geregelten Aufenthaltsstatus sowie Menschen, die durch das Versorgungsnetz fallen, können sich zumeist nicht ohne Angst medizinisch behandeln lassen.
Aus diesem Grund gibt es einige Institutionen, die sich seit vielen Jahren tiefgreifend mit dem „Anonymen Krankenschein“ beschäftigen, sowie dieses Konzept in der jeweiligen Region bereits umgesetzt haben. So findet der Anonyme Krankenschein u. a. Anwendung in Thüringen sowie einzelnen größeren Städten in Deutschland und Europa.
Im Rahmen der Altmärkischen Netzwerkkonferenz (Stendal), formiert sich seither auch in Stendal unter der an der Hochschule angesiedelten Arbeitsgruppe „Solidarische Stadtbürgerschaft —Solidarische Region Altmark“, geleitet von Dr. Sevasti Trubeta (Vertretungsprofessur), eine Initiative auf diesem Gebiet.
Unser Ziel ist es, das Wissen aus der bisherigen Arbeit in den anderen Regionen zusammenzutragen und gemeinsam mit Ihnen die Konzepte für die Region Altmark zu besprechen sowie anwendbar zu machen und im Gegensatz zu den bisher zumeist urbanen Ballungszentren, Vorreiter für ländliche Regionen und deren spezifische Ressourcen zu werden.
Wir laden Sie aus diesem Grund herzlich zu unserem Fachtag „Anonymer Krankenschein in der Region Altmark“ am 05.10.2022, von 13:00 – 17:00 Uhr, sowie einer Abendveranstaltung ab 18:00 Uhr auf das Gelände der Hochschule Magdeburg-Stendal am Campus Stendal (Osterburger Straße 25, 39576 Stendal) ein.
Nähere Informationen sowie eine genaue Agenda zum Fachtag gibt es in aller Kürze.
13. Oktober: Außerordentliche Mitgliederversammlung des Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V.
am 13.10.2022 von 17 bis 19 Uhr in Magdeburg
Liebe Mitglieder und Freund*innen des Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt,
wir möchten euch einladen zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am Donnerstag, 13. Oktober 2022 von 17 bis 19 Uhr.
Die Veranstaltung wird hybrid stattfinden. Wer in Präsenz teilnehmen möchte, kann das in Magdeburf tun, eine Online-Teilnahme ist aber auch möglich. Alle Mitglieder haben bereits eine Einladung erhalten. Wer darüber hinaus Interesse hat, daran teilzunehmen, schreibt uns einfach eine kurze E-Mail.
Bildung
22. September: Fachtag des PSZ „Geschützt und geborgen – Traumatherapie und psychosoziale Unterstützung für Geflüchtete in Krisenzeiten“
am 22.09.2022 von 10 bis 16 Uhr in Magdeburg
Am Donnerstag, den 22.09.2022, wird von 10-16 Uhr der diesjährige Fachtag des Psychosozialen Zentrums für Migrant*innen (PSZ) in Sachsen-Anhalt im Alten Rathaus der Landeshauptstadt Magdeburg stattfinden.
Der diesjährige Fachtag hat sich zum Ziel gesetzt, die besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie für traumatisierte Geflüchtete sowie die therapeutische und psychosoziale Arbeit mit diesen unter den Bedingungen in den Blick zu nehmen. Weiterhin soll ein Verständnis von der traumatherapeutischen Arbeit und einer angemessenen Begegnung von traumatisierten Geflüchteten vermittelt werden. Auch die Themen Selbstfürsorge, der rechtlichen Durchsetzung von Versorgungsansprüchen oder die Bedeutung der Eltern für die Integration der Kinder finden ihren angemessenen Platz an diesem Tag und runden das Programm inhaltlich ab.
Weitere Informationen
29. September: Geflüchtete Roma aus der Ukraine. Diskriminierung im Kontext Unterbringung (Online-Konferenz)
am 29.09.2022 Online via Zoom
Der Bundes Roma Verband und der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus laden herzlich zur gemeinsamen digitalen Veranstaltung am 29. September 2022 ein. Die Konferenz findet von 11 bis 13 Uhr über Zoom statt.
Geflüchtete Roma aus der Ukraine erleben vielfältige Formen von Diskriminierung auf den Fluchtwegen und in den Ländern, in die sie fliehen, so auch in Deutschland. Die Unterbringungs-Situation gehört hier zu den zentralen Problemen ukrainischer Roma. Es fehlt an angemessenen Unterkünften, Kinder werden nach Monaten noch nicht beschult, die Menschen erhalten keine Unterstützung bei der Antragstellung, es kommt zu rassistischen Vorfällen in den Unterkünften und Unterstützungsstrukturen durch andere Geflüchtete, Dolmetscher:innen oder Mitarbeiter:innen, Medien ergehen sich in einseitiger und stereotyper Berichterstattung.
In der Online-Konferenz befassen wir uns aus der Praxis mit der Situation und diskutieren Lösungsansätze mit den Teilnehmenden.
Zur Zusendung des Zoom-Links für die Veranstaltung, wird um Anmeldung bis zum 25. September 2022 unter mail@bundesromaverband.de gebeten.
6. Oktober: Fachtagung „Die Loverboy-Methode – Betroffene, Unterstützung und Prävention. Bedarfe in Sachsen-Anhalt“
am 6.10.2022 in Aschersleben
Ein so genannter „Loverboy“ ist in der Regel ein junger Mann, der Mädchen* und Frauen* eine Liebesbeziehung vortäuscht und sie über emotionale Abhängigkeit, Gewalt und Erpressung in die Prostitution zwingt. Laut dem Bundeslagebild Menschenhandel des Bundeskriminalamtes waren im Jahr 2020 93,8 % der Betroffenen von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung weiblich. Fast die Hälfte der Frauen* waren unter 21 Jahre alt. Ein Viertel davon gaben an, dass sie durch die sogenannte Loverboy-Methode an die Prostitution herangeführt wurden.
Hier ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen.Diese Kooperationsveranstaltung widmet sich interdisziplinär den Hintergründen dieser Form von Frauenhandel, den Strategien der Täter sowie der Situation und Unterstützungsmöglichkeiten für die Betroffenen. Damit soll ein landesweiter Austausch und eine aktive Vernetzung angeregt werden.
Dazu lädt die AWO Fachstelle Vera, in Kooperation mit der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt und dem Kompetenzzentrum für geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt recht herzlich zur Fachtagung „Loverboy-Methode – Betroffene, Unterstützung und Prävention: Bedarfe in Sachsen-Anhalt“ am 6. Oktober 2022 in die Fachhochschule der Polizei in Aschersleben ein.Das Programm, die Anmeldemodalitäten sowie weitere Informationen zum Fachtag können Sie dem Einladungsflyer entnehmen.
6. Oktober: Fortbildung für Fachkräfte „Leistungszugänge für Menschen mit Behinderung aus der Ukraine“
am 6.10.2022 Online
„Leistungszugänge für Menschen mit Behinderung aus der Ukraine“ mit Volker Gerloff, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht. Die kostenfreie digitale Veranstaltung findet am Donnerstag, den 06.10.2022 von 10:30 – 12:30 Uhr via Zoom statt. Hier können Sie sich dazu anmelden. Sehr gerne können Sie die Einladungen auch an andere Fachkräfte und Interessierte weiterleiten. Wir danken Ihnen herzlich für diese Unterstützung!
Sie interessieren sich als Betroffene*r oder Unterstützende*r für das Thema? Nehmen Sie gern an einer unserer Veranstaltungen speziell für geflüchtete Menschen aus der Ukraine teil. Unsere nächste Online-Fachveranstaltung ist bereits in Planung und findet voraussichtlich im Oktober statt. Mit weiteren Informationen kommen wir zeitnah auf Sie zu.
Informationen und Arbeitshilfen
Empfehlungen zu gesetzlichen Anpassungen bei Identitätsklärung und Passpflicht
Im Positionspapier Empfehlungen zu gesetzlichen Anpassungen bei Identitätsklärung und Passpflicht fordern Kolleg*innen, die seit vielen Jahren in EU-geförderten Programmen zur beruflichen Integration und Aufenthaltssicherung von Geflüchteten arbeiten, basierend auf ihren Praxiserfahrungen wichtige Verbesserungen im Aufenthalts- und Bleiberecht.
Leitfaden: Beratung von Menschen mit einer Behinderung im Kontext von Migration und Flucht
passage gGmbH und der Caritasverband der Diozöse Osnabrück haben einen Leitfaden zum Zugang zu Leistungen für Migrant*innen und Geflüchtete im Schnittpunkt des Aufenthalts- und Behindertenrechts erstellt. Er soll den Einstieg in die Thematik erleichtern und einen Überblick über sozialrechtliche Leistungen für die verschiedenen Migrant*innengruppen ermöglichen.
Zugewanderte mit einer Behinderung – aus EU-Ländern oder sogenannten Drittstaaten – brauchen Unterstützung, damit Teilhaberechte im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention sowie Europäischer Richtlinien verbessert gewährt werden und Chancengleichheit gefördert wird.
Den Leitfaden gibt es hier (PDF).
Leitfaden: Sensibles Dolmetschen mit gewaltbetroffenen Frauen
Frauenhauskoordinierung e.V. hat gemeinsam mit der Berliner Initiative für gutes Dolmetschen drei Leitfäden zur sensiblen und professionellen Sprachmittlung im Kontext von geschlechtsspezifischer Gewalt erstellt. Die Leitfäden können sowohl bei der Zusammenarbeit mit professionellen Dolmetscher*innen wie auch mit Laiendolmetscher*innen unterstützen und dabei alle Beteiligten einbeziehen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Online-Befragung für Geflüchtete aus der Ukraine
Das Deutsche Institut für Menschenrechte führt gemeinsam mit der Grundrechteagentur der Europäischen Union noch bis zum 27. September 2022 eine Onlinebefragung unter Menschen durch, die seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine in EU-Mitgliedsstaaten geflohen sind – darunter auch nach Deutschland. Die Umfrage beinhaltet Fragen zu Aspekten wie Spracherwerb, Integration sowie Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus.
Damit möglichst viele betroffene Menschen ihre Erfahrungen teilen können, sind wir auf Ihre Unterstützung bei der Verbreitung der Umfrage angewiesen. Daher möchten wir Sie bitten, die Infos dieser E-Mail und insbesondere die folgenden Links zur direkten Teilnahme an der Befragung über Ihre Informationskanäle – Newsletter, social media Plattformen oder in der persönlichen Interaktion mit ehrenamtlich Engagierten und Geflüchteten – zu streuen.
Die Umfrage ist in den drei Sprachen Englisch, Ukrainisch und Russisch auf folgenden Seiten abrufbar:
https://fra.europa.eu/ukr-survey-en
https://fra.europa.eu/ukr-survey-ru
https://fra.europa.eu/ukr-survey-uk
Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen per Klick auf diesen Umfrageseiten in einer der drei Sprachen an der Umfrage teilnehmen. Sollten Sie also direkt Kontakt zu Betroffenen haben (per WhatsApp oder E-Mail zum Beispiel), leiten Sie diese Links bitte gerne weiter.
Praxismaterial für die Alphabetisierung mit Lautgesten
Das niedrigschwellige Lehr- und Lernmaterial ABC. Vom Laut zum Wort – Ein Praxismaterial für die Alphabetisierung mit Lautgesten holt Ihre Kursteilnehmenden dort ab, wo das Lernen einer neuen Sprache beginnt – beim Laut. Mit seinen vielseitigen Bestandteilen ermöglicht es einen abwechslungsreichen und gelingenden Einstieg in den Spracherwerb des Deutschen.
Unterstützt durch Lautgesten und Lautgesten-Karten trainieren Ihre Lernenden das differenzierte Hören und Aussprechen der deutschen Laute. Damit fördern Sie die Wahrnehmung der Einzellaute als Grundbausteine der Sprache und erleichtern das Erlernen des deutschen Lautinventars. Mit den umfangreichen Lernkarten, zahlreichen Kopiervorlagen mit aufeinander aufbauenden Arbeitsblättern und Lernheften sowie Lernvideos erarbeiten Sie mit Ihren Lernenden anschließend mündlich und schriftlich den Übergang von der Laut- zur Wortebene.
Geschlechtsspezifische Verfolgung und Durchsetzung von geschlechtsspezifischen Rechten im Asylverfahren – Eine Arbeitshilfe für Berater*innen
Geschlechtsspezifische Verfolgung ist mittlerweile ein anerkannter Fluchtgrund. In der Praxis ist jedoch festzustellen, dass von geschlechtsspezifischer Verfolgung betroffene Personen häufig nicht hinreichend genug im Asylverfahren erkannt werden bzw. sie Hürden gegenüberstehen, die eine Geltendmachung ihrer Bedürfnisse und Rechte erheblich erschweren. Die neue Arbeitshilfe des Paritätischen Gesamtverbandes vermittelt daher rechtliche Informationen und praktische Hinweise für die Beratung von Betroffenen geschlechtsspezifischer Verfolgung im Rahmen des Asylverfahrens.
Die Arbeitshilfe bietet rechtliche Grundlagen zum Ablauf des Asylverfahrens unter der besonderen Berücksichtigung von geschlechtsspezifischer Verfolgung und zeigt auf, wie geschlechtsspezifische Rechte im Asylverfahren geltend gemacht werden können. Dabei werden auch praktische Hinweise für die Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgung aus Perspektive der Entscheidungspraxis des BAMF sowie der aktuellen Rechtsprechung gegeben. Anhand beispielhafter Fallkonstellationen wird aufgezeigt, unter welchen rechtlichen Bedingungen ein Schutzstatus aufgrund geschlechtsspezifischer Verfolgung erteilt werden kann und woran eine Schutzanerkennung häufig scheitert.
Die Arbeitshilfe richtet sich insbesondere an Flüchtlingsberatungsstellen sowie an Akteure, die mit geflüchteten Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt arbeiten. Somit ist sie insbesondere auch für Mitarbeiter*innen von Frauenhäusern, Schutzräumen und Beratungsstellen, die an dieser Schnittstelle arbeiten, geeignet. All diese Akteure sind häufig wichtige Ansprechpartner*innen für Betroffene. De facto wirken sie somit auch an der Identifizierung Betroffener mit. Sie sind herausgefordert, Informationen über die Rechte Betroffener im Asylverfahren zu vermitteln und je nach Verfahrensstand bei der Durchsetzung dieser Rechte zu unterstützen.
Die Arbeitshilfe steht hier zum Download als PDF-Dokument bereit.
Arbeitshilfe der EU-Gleichbehandlungsstelle jetzt in mehreren Sprachen
Der bereits mehrsprachige „Praxisleitfaden für EU-ArbeitnehmerInnen in Deutschland – Ein Wegweiser für gute Arbeitsbedingungen und Gleichbehandlung“, der 2021 in erster Auflage erschien, ist nun neben Deutsch, Polnisch und Rumänisch auch auf Englisch, Bulgarisch und Ungarisch verfügbar. In Kürze wird auch noch Griechisch folgen.
Der Leitfaden ist eine Kooperation zwischen der EU-Gleichbehandlungsstelle und BEMA. Er richtet sich an Werktätige sowie Unterstützungsstrukturen und zeigt anhand von 14 typischen arbeitsrechtlichen Fällen, wie Beschäftigte zu ihrem Recht kommen. Die Beispielfälle basieren auf der langjährigen Beratungspraxis des BEMA.
Aufgegriffene Themen sind u. a. Arbeiten ohne Meldeadresse, ausstehende Lohnzahlungen, Unterschreitung des Mindestlohns, Überschreitung der Arbeitszeiten, Arbeitsunfall, Zeitarbeit oder Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung. Ziel des Leitfadens ist es, in Deutschland beschäftigte Unionsbürgerinnen und -bürger über ihre Rechte und Ansprüche aufzuklären und Handlungsempfehlungen zu formulieren.
Der mehrsprachige Praxisleitfaden kann auf dem Info-Portal der EU-Gleichbehandlungsstelle heruntergeladen werden (Sprachenauswahl über das Sprachenfenster in der oberen Menüleiste).
Ratgeber: Wohnungen mieten. Für Flüchtlinge ist das nicht immer leicht
Der Verlag für Rechtsjournalismus hat den neuen Ratgeber “Wohnungen mieten: Für Flüchtlinge ist das nicht immer leicht” veröffentlicht.
Unter anderem dort geht es um:
- Welche Flüchtlinge bekommen eine Wohnung?
- Als Flüchtling eine Wohnung mieten: Schritt für Schritt
- Eine passende Wohnung finden
- Diese Unterlagen sind erforderlich
- Wer zahlt die Miete für Flüchtlinge und Asylbewerber?
Der Ratgeber ist kostenlos und kann hier genutzt werden: https://www.anwalt.org/asylrecht-migrationsrecht/wohnungen-fluechtlinge/
Stellenausschreibungen und Förderungen
Stellenausschreibung: Sprachmittler*innen in Magdeburg
Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) sucht für den Einsatz an Magdeburger Schulen ab sofort mehrere Sprachmittlerinnen und Sprachmittler in Magdeburg (m, w, d, in Vollzeit, 40 h / Woche oder in Teilzeit mind. 20 St./Woche)
Weitere Informationen
Stellenausschreibung: Referent*in für Bildungs- und Beratungsarbeit beim Miteinander e.V. (Elternzeitvertretung)
Miteinander e.V. sucht für seine Bildungs- und Beratungsarbeit eine*n Referent*in. Ab dem 01.12.2022 ist ein Vollzeitstelle mit 40 Wochenstunden als Elternzeitvertretung zu besetzen. Der Arbeitsort ist Halle (Salle). Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an TV-L EG 10. Die Stelle ist auf 12 Monate befristet. Auch wenn die Stelle als Vollzeitstelle angelegt ist, sind Teilzeitmodelle prinzipiell verhandelbar. Ihre vollständigen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis zum 30.09.2022 ausschließlich per E-Mail an: bewerbung@miteinander-ev.de.
Weitere Informationen
Stellenausschreibung: Projektleitung für Politiktandems beim Friedenskreis Halle e.V.
Der Friedenskreis Halle e.V. entstand in Folge der friedlichen Revolution von 1989 aus verschiedenen Bürgerinitiativen. Die Leitwerte und Hauptthemen unserer Arbeit heute sind: aktive Gewaltfreiheit, konstruktive sowie zivile Konfliktbearbeitung, gelebte Demokratie, transkulturelle Vielfalt und globale Gerechtigkeit.
Gelebte Demokratie heißt für uns die aktive Mitgestaltung politischer Diskurse, Strukturen und Entscheidungsprozesse durch Menschen und Organisationen. Das Projekt „Politiktandem“ greift die wahrgenommene Distanz zwischen Politik und jungen Menschen auf. Auf kommunaler Ebene werden Jugendliche über vielfältige Projektbausteine mit Politiker*innen und städtischen Strukturen in Kontakt gebracht. Nach drei Jahren Erfahrungen mit personenbezogenen Tandems steht eine Neuausrichtung des Projektes mit mehr gruppenbezogenen Bildungsangeboten und der aktiven Mitgestaltung der Möglichkeiten der Jugendbeteiligung in Halle an.
Meinungen und Meldungen
Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V: Geflüchtete bei Inflations-Debatte außen vor
In der Debatte um Kostensteigerungen werden nach Ansicht des Flüchtlingsrates in Sachsen-Anhalt Geflüchtete außer Acht gelassen. Dabei seien gerade sie von den Folgen der Inflation überproportional stark betroffen sind, sagte Robert Fietzke vom Flüchtlingsrat. Sie lebten mitunter in prekären Verhältnissen, die Leistungen seien schon vor dem exorbitanten Anstieg der Inflation «zu gering für ein Leben oberhalb des Existenzminimums». Nun seien die Teuerungen insbesondere bei Lebensmitteln «existenzbedrohend», so Fietzke.
Einige Geflüchtete hätten aufgrund von Arbeitsverboten kaum Spielraum, dagegen etwas zu unternehmen, sagte Fietzke. Hinzu komme ein anhaltender Ansturm auf die «Tafeln», der spätestens seit dem Ukrainekrieg zu deren Überlastung führe. «Der Teufelskreis aus inflationsbedingt sinkender Kaufkraft, unbezahlbaren Lebensmitteln sowohl für Geflüchtete als auch für Tafeln und andererseits steigender Nachfrage ist ein reelles Armuts- und Hunger-Risiko.» […]
Neues Deutschland: Mehr Rechte, weniger Chaos
„An ihre Grenze kommen auch die Verwaltungen der Bundesländer. Schon vor der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter waren viele Ausländerbehörden überlastet, die Bearbeitung von Anträgen dauerte monatelang. Die Folgen können existenziell sein: Ohne gültigen Aufenthaltstitel können Betroffene auch Arbeitsplatz, Kindergeld oder Wohnung verlieren. »Der Gesetzgeber hat nicht nur den Betroffenen, sondern sich selbst neue Probleme geschaffen«, sagt Robert Fietzke vom Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt. Die Schutzbedürftigkeit von Drittstaatenangehörigen, die aus der Ukraine geflohen sind und die nicht unter den Paragraf 24 fallen, müsse extra geprüft werden. Dies falle aber nicht wie bei sonstigen Asylanträgen in den Aufgabenbereich des Bamf, sondern in den der lokalen Ausländerbehörden. »Das ist weder fachlich noch ressourcentechnisch leistbar. Wir rechnen deshalb damit, dass es im Herbst zu vielen rechtswidrigen Abschiebungen kommen könnte«, fürchtet Fietzke. Um Abhilfe zu schaffen, brauche es mehr Personal in den Behörden. Dafür könne man zum Beispiel Mitarbeiter*innen aus anderen Behörden abziehen, wie es etwa zu Anfang der Corona-Pandemie praktiziert wurde, um die Gesundheitsämter zu entlasten. Auch die Beratungsangebote müssten ausgebaut werden.“ […]
MDR: Flüchtlingsrat kritisiert Regeln für Wohnsitz Geflüchteter
„Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine in Sachsen-Anhalts Kommunen leben, unterscheidet sich zum Teil stark. Um Orte zu entlasten, die bereits viele Menschen aufgenommen haben, hat das Innenministerium eine neue Regelung erlassen. Diese erlaubt es Kommunen, den Wohnsitz neu Ankommender festzulegen. Der Flüchtlingsrat kritisiert, dass solche Auflagen wenig zur Planungssicherheit der Kommunen und zur Integration der Geflüchteten beitragen – und sogar rechtswidrig sein könnten.“ […]
Innenministerium schafft menschenverachtende Diskretionsprognosen für LSBTI-Geflüchtete ab (LSVD)
Berlin. 20. September 2022. Heute hat das Bundesinnenministerium bekannt gegeben, dass die Entscheidungspraxis bei LSBTI-Geflüchteten angepasst wird. Im Rahmen dieser Anpassung sollen die Verhaltensprognosen (auch bekannt als Diskretionsprognosen) für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und intergeschlechtliche Asylsuchende (LSBTI) nicht mehr angewendet werden. Die entsprechende Dienstanweisung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird geändert. […]
Zur ganzen Pressemitteilung des LSVD
Die Informationen sind vom Projekt »Fachstelle Flucht und Asyl« bereit gestellt. Das Projekt wird gefördert durch: