Flüchtlingsrat Newsletter 10/2021

Termine, Tipps und Hinweise bitte an news@fluechtlingsrat-lsa.de

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Veranstaltungen

Toolbox Asyl und Migration Vol. 2. WISSEN – AUSTAUSCH – HANDELN – Eine Vortragsreihe des Bayerischen Flüchtlingsrats

Es gibt Schwierigkeiten beim Familiennachzug oder Unsicherheit ob ein Asylfolgeantrag gestellt werden kann. Manchmal klappt der Weg in eine schulische Ausbildung problemlos, in anderen Fällen lehnt die Ausländerbehörde jedoch ab. Und dann gibt immer länderspezifische Unterschiede, wie zum Beispiel bei Nigeria oder Afghanistan.

Mit der Veranstaltungsreihe „Toolbox Asyl und Migration“, wollen wir uns mit alltäglichen Fragen und Fallstricken aus der Beratung und Unterstützung von Geflüchteten beschäftigen.

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21. Oktober: Launch der „Moving Cities“ Website

21.10.2021, 10:00 Uhr, Online

28 europäische Städte präsentieren auf der neuen Online-Plattform »Moving Cities« der Rosa Luxemburg Stiftung interessante Beispiele von Integrationspolitik vor Ort. Sie wollen solidarische Lösungen zur Aufnahme von Geflüchteten und Migrant*innen sammeln. Und damit Vorbild sein, auch wenn eine Neugestaltung des EU-Asylsystems seit Jahren stockt. Am Donnerstag, 21.10.2021 geht die Website »Moving Cities« online. Für die Auftaktveranstaltung sind Workshops und Panels geplant.

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28. Oktober: After Work-Gespräch; Äthiopien – Bericht aus den Flüchtlingslagern im Grenzgebiet zum Südsudan, mit Frauke Baller

28.10.21, 18 Uhr, online

Äthiopien – das Land im Osten Afrikas, das Vielen hierzulande nur als Kaffeeproduzent bekannt ist, wird von schweren innerpolitischen Problemen gebeutelt. Aufgrund von Hungerskrisen oder gewalttätigen Konflikten gelten über 2,7 Millionen Äthiopier*innen als Vertriebene im eigenen Land. Gleichzeitig nimmt der Vielvölkerstaat mit seinen 120 Ethnien und über 80 anerkannten Sprachen mit die meisten Geflüchteten im afrikanischen Vergleich auf: derzeit über 800.000 Menschen aus den Nachbarstaaten Südsudan, Eritrea und Somalia, Länder, mit denen es in der Vergangenheit teils selbst Krieg führte. Wie in einem Brennglas treten die Konflikte Äthiopiens in den Flüchtlingslagern zutage.

Im Jahr 2020 arbeitete NTFN-Beiratsmitglied Frauke Baller mehrere Monate für Ärzte ohne Grenzen in Flüchtlingslagern im Westen des Landes. Welche Erfahrungen sie dort machte, wird sie in unserem After Work-Gespräch berichten.

Der Zoom-Link wird wenige Tage vor der Veranstaltung unter www.ntfn.de/aktuell veröffentlicht. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Bildung

5./6. November: »Argumentations- und Handlungstraining gegen Vorurteile und Verschwörungsmythen« [NDC Sachsen-Anhalt und Landesjugendwerk der AWO]

05.11.2021 | 13:00-17:00 Uhr | 06.11.2021 | 10:00- 14:00 Uhr, Online

Das NDC Sachsen-Anhalt und das Landesjugendwerk der AWO laden euch hiermit recht herzlich ein zum gemeinsamen Online-Argumentations- und Handlungstraining ein.
Die Ausschreibung ist für alle interessierten Menschen offen.

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19. November: Weiterbildung: Identitätsklärung und Passbeschaffung. Rechtsgrundlagen und Wege [Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt]

19.11.21, 10-13 Uhr, online

Die Regelungen zur Mitwirkung bei Identitätsklärung und Passbeschaffung wurden in den letzten Jahren deutlich verschärft. Die Wege zur Passbeschaffung sowie der Fundus an tragfähigen Identitätsdokumenten unterscheiden sich erheblich von Herkunftsland zu Herkunftsland. Die Fortbildung gibt einen Überblick zu den Rechtsgrundlagen der Mitwirkung bei Identitätsklärung und Passbeschaffung sowie zu den Einzelheiten der Passbeschaffung und Identitätsdokumentation bei den folgenden Herkunftsländern: Afghanistan, Eritrea, Iran und Somalia. Es wird Raum für einen ausgiebigen Erfahrungsaustausch geben.

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Informationen und Arbeitshilfen

Hinweise zur Beratung von afghanischen Staatsangehörigen in Sachsen-Anhalt [Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt]

Diese enthalten u.a. Informationen zu Asylfolgeantrag, Antrag auf Aufenthaltserlaubnis und auf Arbeitserlaubnis, inkl. Musteranträgen. Zu finden auf unserer Übersichtsseite mit Informationen zu Afghanistan.

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ifo Migrationsmonitor: Afghanistan im freien Fall – Rückkehr der Taliban und Flucht als letzter Ausweg

Politische, ökonomische, soziale und ökologische Faktoren bestimmen das Flucht- und Migrationsgeschehen in und aus Afghanistan. Der Abzug internationaler Truppen, die Rückkehr der Taliban und der Rückgang der Entwicklungshilfe verschärfen die Situation. Viele Afghan*innen sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, wobei die Binnenmigration den Großteil der Migration in Afghanistan ausmacht. Von denjenigen, die die Flucht ins Ausland wagen, ziehen die meisten in die Nachbarländer Pakistan und Iran. Die beiden Länder beherbergen derzeit ca. 80% der afghanischen Migrant*innen; im Vergleich dazu sind nur einige wenige auf dem Weg in westliche Länder.

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Archiv der Flucht

Die Migrationsforscherin Manuela Bojadžijev hat Dutzende Geschichten von Menschen gesammelt, die nach Deutschland geflohen sind. Entstanden ist ein digitales »Archiv der Flucht«. Ein Gespräch über Lebensrealitäten von Geflüchteten und das europäische Asylsystem

siehe: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1157155.asylrecht-man-wird-eine-andere-person.html

Rund 90 Stunden Videomaterial haben die Macher*innen des digitalen Archivs der Flucht zusammengetragen.

Carolin Emcke, Manuela Bojadžijev, Gabriele von Arnim, Eva Gilmer, Charlene Lynch, Ethel Matala de Mazza, Mohammad A. S. Sarhangi, Amir Theilhaber und Joseph Vogl sprachen über mehrere Jahre in dokumentarischen Filminterviews mit 42 Menschen, die in den letzten 70 Jahren in die Bundesrepublik oder die DDR eingewandert sind. Die Zeitzeug*innen sprechen nicht nur über ihre Fluchterfahrung, sondern auch über ihr Leben davor, die sozialen und politischen Gegebenheiten ihrer Herkunftsländer und die Gründe, die sie zum Weggehen gezwungen haben. So sind die Gespräche zum einen sehr persönliche, biografische Porträts, zum anderen lässt sich darin viel lernen über die Geschichte und Gegenwart der Konflikte dieser Welt: der Nationalsozialismus in Deutschland, das Tian’anmen-Massaker 1989 in China, der Bürgerkrieg in Syrien seit 2011, der Bürgerkrieg in Kamerun 2016, um nur wenige zu nennen. Erzählt werden ganz konkrete Geschichten von Haft und Verfolgung, Fluchtweg und Ankunft, aber auch solche glücklicher Kindheitstage. Ziel des Projekts unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier ist es, eine Pluralität von Flucht darzustellen. Gesprochen wurde deshalb mit Menschen aus 28 Ländern, mit ganz verschiedenen sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründen, die zwischen 20 und 89 Jahren alt sind. Frauen, Männer, queere Personen, Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen.

Das Oral-History-Projekt ist online abrufbar: archivderflucht.de.

 

»Frauen stärken«: das Videoprojekt des Offenen Kanal Magdeburg

12 Frauen, die in den letzten Jahren aus Afghanistan kamen und heute in Magdeburg und Schönebeck leben, waren in den vergangenen sechs Monaten Teilnehmerinnen in einem Filmprojekt. Gemeinsam drehten sie Filme über sich und ihr Leben in Deutschland, ihre Hoffnungen und Wünsche. Entstanden ist ein berührender filmischer Einblick in die Lebens- und Gefühlswelten afgahnischer Frauen, die in ihrer neuen Heimat ankommen müssen und wollen.
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Meinungen und Meldungen

Gerichtsurteil zu Abschiebungen: (R)eintreten jetzt verboten (taz)

Die Polizei darf Wohnungen oder Zimmer von Geflüchteten in Heimen nicht ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss betreten – auch nicht, wenn es um eine #Abschiebung geht. Das hat das VG Berlin jetzt nach einer von PRO ASYL unterstützten Klage geurteilt.
Auch für Menschen, die abgeschoben werden sollen, gilt das im Grundgesetz verbriefte Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13).
In Sachsen-Anhalt wird diese künstliche Unterscheidung von Betreten und Durchsuchen bei Abschiebungen bislang ebenfalls praktiziert und muss nun dringend beendet werden.

Kommentar von PRO ASYL: Mit jedem Pushback stirbt ein Stück von Europas Glaubwürdigkeit

Das Mächtespiel zwischen dem belarussischen Diktator und den sich abschottenden EU-Staaten wird auf dem Rücken schutzsuchender Menschen ausgetragen. Die illegalen Zurückweisungen in Polen, Kroatien und Griechenland zerstören Europas Rechtsstaatlichkeit von innen.

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Taz-Reportage: Migration über Belarus nach Deutschland:Zwischen den Fronten

Belarus lässt Migranten durchreisen, um es der EU heimzuzahlen, Polen versucht die Einreise der Menschen zu stoppen. Ein Ortsbesuch nahe der Grenze.

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Zum Nachschauen in der arte-Mediathek: über die Libyschen Terrorlager als Teil der europäischen Migrationspolitik

Libyen – Gaddafis blutiges Erbe

https://www.arte.tv/…/libyen-gaddafis-blutiges-erbe/

Lager der Schande – Europas Libyen-Deal

https://www.arte.tv/…/lager-der-schande-europas-libyen…/

 

Die Informationen sind vom Projekt »Fachstelle Flucht und Asyl« bereit gestellt. Das Projekt wird gefördert durch:

 

 

 



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