Flüchtlingsrat Newsletter 04/2020
Liebe Newsletterabonnent*innen,
Corona verändert derzeit unser Leben sowie unseren Alltag gravierend. Davon bleibt auch unser Newsletter nicht verschont. In dieser Ausgabe finden Sie daher aus aktuellem Anlass keine Veranstaltungsankündigen und Bildungsabgebote. Wir wünschen Ihnen dennoch viel Freude beim Lesen und freuen uns über Hinweise und Anregungen, wie gewohnt bitte an news@fluechtlingsrat-lsa.de
Für die An- und Abmeldung siehe fluechtlingsrat-lsa.de/infoservice-anmeldung/
Aufrufe und Kampagnen
#LeaveNoOneBehind
Die SEEBRÜCKE ruft dazu auf, folgende Aktion zu unterstützen: „Die Idee: Fotografiert Transparente oder Schilder mit Sprüchen wie z.B. “Hier ist Platz für Menschen aus Moria – #LeaveNoOneBehind” vor leerstehenden Unterkünften oder Gebäuden (oder an wichtigen Orten) in eurer Stadt und postet die Fotos auf Social Media. Damit wollen wir die Aufnahmekapazitäten nochmal sichtbarer machen und verdeutlichen, dass wir genügend Platz in unseren Städten und Kommunen haben, um Menschen aus griechischen Lagern jetzt sofort bei uns aufzunehmen.“
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Initiative „Solidarität statt Hamsterkäufe Magdeburg“
„Solidarität statt Hamsterkäufe“ ist das erklärte Ziel der gleichnamigen Initiative, die sich gerade in Magdeburg gegründet hat, um der notwendigen sozialen Isolation aufgrund des sich ausbreitenden Coronavirus zu begegnen. Über das Netzwerk werden hilfesuchende und hilfsbereite Personen miteinander in Kontakt gebracht, um zum Beispiel Einkaufshilfen für besonders gefährdete Menschen zu realisieren. Die Initiative organisiert sich über das Internet und soziale Medien, legt aber auch Infomaterial in Supermärkten oder in der Nachbarschaft aus. Auf der Plattform www.soli-statt-hamster-md.de sind außerdem Kontakte zu Nachbarschaftshilfen in den Stadtteilen zu finden, um Hilfen direkt in der Nachbarschaft zu vermitteln.
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Halle: Community-Corona-Solinetzwerkes
Eine Gruppe an Menschen aus Halle und Umgebung möchte in der Corona-Krisenzeit praktische Solidarität umsetzen. Es ist ein dezentrales
Community-Corona-Solinetzwerkaufgebaut worden, über das Menschen, die Geld geben könnten, mit Menschen verbunden werden, die es jetzt akut brauchen. Insbesondere viele Freiberufler*innen sind finanziell bedroht – darunter Sexarbeiter*innen, Künstler*innen, Leute aus der Gastro, der Bildungsarbeit und andere. Partizipieren können Privatpersonen, die Geld benötigen oder Geld geben können,
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Herzlich Willkommen beim #AFROZENSUS!
In Deutschland leben über eine Million Menschen afrikanischer Herkunft. Sie prägen dieses Land mit – als Eltern, Journalist*innen, Reinigungskräfte, Pastor*innen, Afroshop Besitzer*innen, Rentner*innen, Sport Stars, Moderator*innen, Musiker*innen, Pflegekräfte, Aktivist*innen, Forscher*innen und vielem mehr. In der großen #AFROZENSUS Onlinebefragung, die im Frühjahr 2020 startet, sollen erstmals die Lebensrealitäten, Diskriminierungserfahrungen und Perspektiven Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen erfasst werden.
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Online-Befragung „Kooperation in Netzwerken zur Integration von Migrant*innen und Geflüchteten“
Die Hochschule Harz bittet Koordinator*innen und Schlüsselakteur*innen von Integrationsnetzwerken und vergleichbaren Formen netzwerkbasierter Kooperation, um Mitwirkung an einer Online-Befragung zum Thema „Kooperation in Netzwerken für die Integration von Migrant*innen und Geflüchteten“. Auf Grundlage der Auswertung der Fragebögen erstellt das ERASMUS+-geförderte Projekt „Empowering Regional Actors & Stakeholders for Migrant and Refugee Inclusion“ (ERASMI) ein Good-Practice-Kompendium mit erfolgreichen und innovativen Beispielen für netzwerkbasierte Kooperationen im Kontext von Flucht und Migration. Durch die Teilnahme an der Erhebung haben Sie im Falle einer Aufnahme in das Kompendium die Möglichkeit, Ihr Netzwerk europaweit einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Eine Teilnahme an der Befragung ist bis 30. April 2020 möglich. Das Good-Practice-Kompendium wird spätestens im Dezember 2020 veröffentlicht. Für Rückfragen steht Robin Radom unter rradom@hs-harz.de zur Verfügung.
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Informationen und Arbeitshilfen
Beratungshilfe Familiennachzug
Beratungsstellen sind in unterschiedlicher Weise von den Auswirkungen und Maßnahmen zur Reduzierung der Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) betroffen. Unabhängig davon, wie sie jeweils die Aufrechterhaltung ihrer Angebote organisieren, treten sehr spezielle inhaltliche Fragen im Hinblick auf die Beratung im Bereich Familienzusammenführung auf. Da sowohl Beratungsstellen als auch Behörden und Ministerien das erste Mal mit einer Situation weltweit konfrontiert sind, die alle bekannten Verfahrensweisen aushebelt, lassen sich zumjetzigen Zeitpunkt zuverlässige Aussagen über die rechtlichen Folgen nicht treffen. Diese Orientierungshilfe soll daher in Bezug auf die bereits bekannten Problemlagen eine erste inhaltliche Orientierungshilfe geben.
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Menschenwürde Online verteidigen! Handbuch mit 33 Social Media-Tipps für die Zivilgesellschaft
während unsere Gesellschaft das soziale Leben durch den Coronavirus zunehmend ins Digitale verlegt, braucht unsere Demokratie eine Stimme dringender denn je: Die digitale Zivilgesellschaft! Um die Zivilgesellschaft in ihrem Engagement gegen Menschenfeindlichkeit zu stärken, hat das Berliner Projekt Civic.net – Aktiv gegen Hass im Netz der Amadeu Antonio Stiftung ein Handbuch entwickelt, das Organisationen und Engagierten helfen soll, in sozialen Netzwerken sichtbar zu werden, sich dort aktiv an der Debatte zu beteiligen und gegen Hass und Abwertung einzutreten. In dem neuen Handbuch „Menschenwürde Online verteidigen” werden 33 Social Media-Tipps für die Zivilgesellschaft zusammengetragen. Sie sind praktisch und erprobt.
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Dokumentation zum Werkstattgespräch Blickpunkt: Geflüchtete Frauen am 10.05.2019 in Magdeburg
Gemeinsam mit Expert*innen der Arbeitsmarktintegration hat die Servicestelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen in Sachsen-Anhalt am 10. Mai 2019 in einem Werkstattgespräch intensiv über die Herausforderungen diskutiert, mit denen sich geflüchtete Frauen auf ihrem Weg in den sachsen-anhaltinischen Arbeitsmarkt konfrontiert sehen. Grundlage bildeten die Daten, die aus der niedrigschwelligen Caritas-Erhebung unter Migrantinnen und geflüchteten Frauen in Sachsen-Anhalt zu ihren Lebenssituationen, Ressourcen und Wünschen gewonnen wurden. Ergänzt durch Arbeitserfahrungen und Arbeitsansätze der Expert*innen konnten Handlungsbedarfe herausgearbeitet und Lösungsansätze für die Optimierung von beruflichen Integrationsmaßnahmen entworfen werden.
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Arbeitshilfe: Beschäftigungsverbote für Menschen im Asylverfahren oder mit Duldung
Das Thüringer IvAF-Netzwerk BleibDran hat zum 01. März 2020 eine aktualisierte Arbeitshilfe herausgegeben, die erläutert, unter welchen Bedingungen Menschen im Asylverfahren oder mit Duldung arbeiten dürfen und in welchen Fällen eine Beschäftigung nicht erlaubt bzw. verboten werden kann.
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»Alltagsrassismus« – Eine Filmreihe über Alltagsrassismus bei Jugendlichen
Die Filmreihe besteht aus einem Kurzspielfilm und mehreren dokumentarischen Filmen. In Zeiten von Rechtspopulismus und Hetze im Netz erzählen die Jugendlichen frei und unzensiert von ihren Erfahrungen, Sorgen und Hoffnungen und stellen sich die Frage, was jede*r Einzelne gegen Rassismus tun kann. Das Ziel der Filmreihe ist es, Diskussionen zum Umgang miteinander anzuregen und einen offenen und persönlichen Austausch zu fördern sowie gegenseitige Akzeptanz und Respekt zu stärken. Sie ist als DVD oder auch Streaming/ Download erhältlich.
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Stellenausschreibungen und Förderungen
Projektkoordinator*in für „Teilhabe für (H)alle?!“
Das Projekt des Friedenskreis Halle e.V. arbeitet sozialraumübergreifend im gesamten Stadtbereich von Halle. Es hat zum Ziel junge Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund zu fördern, sie in bestehende Bildungs- und Freizeitangebote für Jugendliche einzubinden und Inklusion und Teilhabe zu stärken. Dies findet sowohl über direkte Angebote für diese Zielgruppe als auch über Unterstützungsformate für
Fachkräfte aus der Jugendarbeit statt. Für die ausgeschriebene Stelle liegt der Schwerpunkt auf Vernetzung und Fortbildung von Fachkräften. Zum 15. Mai 2020 wird eine*n Projektleiter*in mit 20h/ Woche befristet als Elternzeitvertretung gesucht. Bewerbungsfrist ist der 15.04.2020.
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SiSA sucht ehrenamtliche Sprachmittler*innen
Das Projekt „SiSA-Sprachmittlung in Sachsen-Anhalt, hilft Migrant*innen dabei, sich zu verständigen. Dafür organisieren sie telefonisches Dolmetschen und Begleitungen für persönliche Termine mit Sprachmittler*innen. Sie begleiten außerdem Menschen zu Behörden, Beratungsstellen, Arztterminen, in Kitas und Schulen. Auch bei Informationsveranstaltungen,
kulturellen Veranstaltungen oder Seminaren wird manchmal gedolmetscht. Wenn SIe Interesse haben, Teil des Teams zu werden, können Sie Ihre Sprache verbessern und Neues lernen, indem Sie an kostenfreien Workshops teilnehmen.
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Meinungen und Meldungen
Newsticker Coronavirus: Informationen für Geflüchtete und Unterstützer*innen
Angesichts der dynamischen Entwicklungen um das Coronavirus sammelt Pro Asyl mit dem Newsticker fortlaufend Informationen, die für Schutzsuchende und Ihre Unterstützer*innen von Relevanz sind. Daneben finde sich Basisinformationen zum Coronavirus auf verschiedenen Sprachen; Hygienehinweise auf verschiedenen Sprachen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; Informationen zu Auswirkungen und Maßnahmen aufgrund des Coronavirus sowie relevante Informationssammlungen der EU Mitgliedsstaaten.
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EGMR verurteilt Türkei wegen Verhaftung ehemaligen Richters
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Türkei wegen der Inhaftierung eines ehemaligen Richters zur Zahlung von 10.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. Das Gericht in Straßburg befand am 03.03.2020, die Untersuchungshaft gegen den Ex-Richter sei ungerechtfertigt gewesen. Die Festnahme habe lediglich auf dem Verdacht der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung beruht. Das sei keine ausreichende Rechtfertigung. Zudem sei der Mann zu lange keinem Richter vorgeführt worden, rügte der Gerichtshof.
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Westafrika ist mobil
Die Normalität von Migration und die Fragwürdigkeit europäischer MigrationssteuerungMigration gehört seit langem zu den etablierten (Über-)Lebensstrategien in Westafrika. Der vorliegende Arti-kel liefert einen Überblick über westafrikanische Mo-bilitätsmuster und zeichnet an einem Beispiel ausdem Senegal ein differenziertes Bild von Wanderungs-formen und mobilen Lebenspraxen. Der Beitrag entkräftet auch den Mythos einesMassenansturms subsaharischer Migrant*innen aufEuropa. Er zeigt auf Basis diverser Studien, dass nurein geringer Teil der Migrierenden aus Subsahara-Afri -ka und insbesondere aus Westafrika Europa zum Zielhat. Die überwiegende Mehrheit der westafrikani-schen Migrant*innen bleibt in Afrika.
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US-Gericht ordnet Abschiebung von ehemaligem KZ-Wachmann an
Ein US-Gericht hat die Abschiebung eines Deutschen angeordnet, weil dieser im Nationalsozialismus 1945 Wachmann in einem Konzentrationslager war. Der im US-Bundesstaat Tennessee ansässige Friedrich Karl B. habe 1945 „freiwillig als bewaffneter Gefängniswächter in einem Konzentrationslager gedient“ und damit das Vorgehen der Nazi-Diktatur unterstützt, sagte die Richterin Rebecca Holt. Er habe gestanden, als Wachmann in einem Außenlager des Hamburger Konzentrationslagers Neuengamme nahe dem niedersächsischen Meppen Gefangene bewacht zu haben, teilte das US-Justizministerium mit.
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Seehofer: Erstes Verbot von Reichsbürger-Gruppe
Der Bundesinnenminister geht gegen rechtsextreme Fanatiker vor. Die Gruppe GdVuSt diffamiert die Bundesrepublik und will einen „Naturstaat“ errichten. Knapp zwei Monate nach dem Verbot der Neonazi-Gruppierung Combat 18 hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wieder eine rechtsextreme Vereinigung aufgelöst. Diesen Donnerstag traf es die Gruppierung „Geeinte deutsche Völker und Stämme“ (GdVuSt) und ihren Ableger „Osnabrücker Landmark“. Die Vereinigung wird dem Spektrum der Reichsbürger zugerechnet und ist mehrfach mit Straftaten aufgefallen. Seehofer hat damit erstmals eine Gruppierung der Reichsbürger verboten.
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Die Informationen sind vom Projekt »Landesinfostelle Flucht und Asyl« bereit gestellt. Das Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert und gefördert durch: